Kultur am Vormittag ‒ Sport am Nachmittag ‒ Entspannung am Abend
Wer das Dreigestirn Kultur ‒ Sport ‒ Entspannung im Urlaub sucht, ist in Lienz bestens aufgekommen. Wir erlebten dies auf engstem Raum bei einem Stadtrundgang mit Evelyn, bei einer Skitour mit Marian und in unserem Hotel Goldener Fisch.
Stadtrundgang mit Evelyn in Lienz
Wenn man in der Osttiroler Metropole Lienz einen Stadtrundgang machen möchte, sollte man dies mit der gebürtigen Lienzerin Evelyn tun. Bei jedem ihrer Sätze spürt man ihre Liebe zu der Stadt, die mit 12000 Einwohnern das Zentrum Osttirols ist und als Arbeitgeber für Erwachsene, als Schulort für die Kinder und Jugendliche der Umgebung und als kulturelles Zentrum eine zentrale Rolle für die Region spielt.
Die Frau verschweigt während des Rundgangs auch nicht die Schattenseiten der Lienzer Geschichte. In der Judengasse erfährt man, dass es bereits im 15. Jh. eine Judenverfolgung gab und die jüdische Bevölkerung aus der Stadt verbannt wurde. In der Hl.-Antonius-Kirche gibt es jedes Jahr einen russ.-orthodoxen Gedenkgottesdienst zu Ehren der vielen Kosaken, die im Zuge einer Übergabe von der englischen zur russischen Besatzungszone ihr Leben verloren.
In Lienz vereinigt sich der letzte ungebändigte Gletscherfluss der Alpen, die Isel, die aus der Großvenediger-Gruppe kommt, mit der Drau, die dann in Richtung Donau weiterfließt. Im Rathaus sitzt zur Zeit eine weibliche Bürgermeisterin und während der Adventszeit wird die Liebburg, wie das Rathaus heißt, zu einem Adventskalender umfunktioniert, da das Haus 24 Fenster besitzt. Am 8. April jeden Jahres wird zum Gedenken an den verheerenden Stadtbrand vom 8.4.1609 eine Floriansprozession in der Stadt abgehalten, da der Hl. Florian der Schutzpatron der Feuerwehr ist.
Im City Cafe Glanzl probierten wir den handgefertigten "Original Lienzer Lebzelt 1644", ein traditionelles Gebäck, das die Konditoren und Bäcker der Stadt in einer gemeinsamen Aktion wiederbelebten und auch von den Einheimischen gerne gegessen wird. Zum Abschluss der Tour, die noch viele andere interessante Details bereithielt, besuchten wir noch den Schnapsbrenner Rudi Schwarzer, ein absolutes Muss für jeden der Lienz besucht und Schnaps mag. Im Keller seiner Brennerei lagern über 600 Glasballons, sein Gin heißt Tschin und ist nur zu empfehlen.
Skitour mit Marian aufs Schoberköpfl
Der Nachmittag begann mit dem Ausleihen der Skiausrüstung bei Joachims Skishop. Sanft aber bestimmt, wies er mich daraufhin, dass ich meine mitgebrachten Skischuhe vielleicht in ein Skimuseum, aber nicht in seine Skibindung stellen durfte. Ich bekam also neben den Tourenski auch die entsprechenden Schuhe und los ging es. Mit der Zettersfeldbahn-Gondel ging es hoch ins Zettersfeld-Zentrum, vom Grau der Stadt ins herrliche Weiß des Skigebiets. Hier kann man sich entscheiden: Skifahren auf der Piste oder Skitour mit Marian. Für uns stand Skitour mit Marian auf dem Programm.
Nach kurzer Begrüßung ging es auch schon los. Nach wenigen Minuten erste Tipps von Marian, dem Chef der Skischule Lienzer Dolomiten, die das Steigen mit den Tourenskier erleichtern und nach und nach erklimmen wir Meter um Meter Richtung Schoberköpfl. Da wir bis um 17:00 Uhr die Bergbahn nach unten erreichen müssen, steige ich kurz vor dem höchsten Punkt der Tour aus und lasse unsere Gipfelstürmer alleine von dannen ziehen. Ich warte auf der Piste auf ihre Rückkehr. Rechtzeitig sind wir nach einer für mich anstrengenden, aber tollen Skitour, meiner ersten, wieder an der Bergbahn.
Saunieren und gutes Essen sorgen für Entspannung
Der Abend wird mit Saunieren in unserem Hotel Goldener Fisch eingeläutet. Der kleine, aber feine Spa-Bereich des Hotels ist in diesen Tagen kaum bevölkert. Entspannende Ruhe sorgt für eine Erholung des strapazierten Körpers. Anschließend genießen wir das köstliche Abendmenü bei einer Flasche Wein und mit vielen Eindrücken des Tages.