Auf Spurensuche mit dem Nationalpark-Ranger Matthias
Auf einer gemütlichen Schneeschuhwanderung bei klirrender Kälte mit Matthias, dem Naturpark-Ranger, erfährt man Wissenswertes über den Nationalpark Hohe Tauern, die Tiere und Pflanzen des Parks.
Nach wenigen Metern Schneeschuhwandern der erste Halt. Matthias zeigt uns die frische Fährte eines Schneehasens im Schnee. Es sollte heute die einzige Fährte sein. Neben der Fährte des Schneehasens, sehen wir noch eine Gams und einen Steinadlerhorst in den Felsen der umliegenden Berge. Leider ist der Steinadler weder im Horst noch am Himmel zu entdecken.
Der Fichtenkreuzschnabel heißt bei den Einheimischen auch Christvogel
Der Legende nach versuchte der Fichtenkreuzschnabel die Nägel mit dem Christus an das Kreuz geschlagen war, aus dessenKörper zu entfernen. Dabei verbog er sich seinen Schnabel zu der heutigen Form. Das Männchen des Kreuzschnabels wurde bei dem Versuch die Nägel zu entfernen auch mit dem Blut Christi bedeckt, sodass er heute noch sein rotes Federkleid trägt.
Der Tannenhäher sorgt selbst für den Fortbestand seiner Nahrungsquelle
Als Wintervorrat sammelt der Tannenhäher in seinem Schnabel und Kehlkopf bis zu 60 Samen der Zirbelkiefer und legt während des Sommers und Herbstes zahlreiche Depots der Samen an, indem er die Samen an geeigneten Stellen einfach aus seinem Schnabel fallen lässt. Im Winter frisst der Vogel nicht alle Samen, da er einige seiner Depots nicht findet, sodass die Zirbenkiefersamen zu Jungpflanzen heranwachsen können. Allerdings haben nur Nachfolgegenerationen des Tannenhähers von dieser Neupflanzung der Nahrungsquelle einen Vorteil, denn erst nach 70 Jahren trägt der Baum die ersten Zapfen.
Der größte zusammenhängende Zirbenwald der Alpen
Am Rande des größten zusammenhängenden Zirbenwaldes der Alpen erzählt uns Matthias einiges über die Zirbenkiefer und die Verwendungsmöglichkeiten des Holzes und seiner Zapfen. Neben der Herstellung von Möbeln und Jausebrettern steht dabei die Herstellung des Osttiroler Zirbenschnapses aus Zirbenzapfen im Vordergrund. Allerdings dürfen im Nationalpark nur die heruntergefallenen Zapfen gesammelt werden, da die Zirbenkiefer im Nationalpark unter strengstem Schutz steht.
In den Genuss des Zirbenschnapses kommen wir bei einem Einkehrschwung auf der Heimfahrt ins Quartier mit Elvira. Sie zeigt uns an der Talstation des St. Jakober Skigebiets eine urige Hütte: die Sportalm. Zum Abschluss der Hocketse lernen wir außerhalb der Hütte noch den Seniorchef kennen. Einen obligatorischen Williamsschnaps können wir nicht ausschlagen. Jetzt fehlt nur noch ein Glas und wir hätten einen Tag auf dem Weg zu 100 Jahren hinter uns. Denn Nationalpark-Ranger Matthias erklärte uns: ein Glas Zirbenschnaps am Morgen, ein Glas am Mittag und ein Glas am Abend und man wird 100 Jahre alt.