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Großarltal- Tag 3: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Kaum aufgewacht und aus dem gemütlichen Bett gekrochen, fanden wir uns am Samstagmorgen schon auf der Loipe von Hüttschlag wieder.

Der Nachbarort von Großarl war leicht zu finden und kurz nach neun stellten wir das Auto auf dem Parkplatz vom Gasthof Aschaustüberl ab. Im Verhältnis zu unserer gestrigen Schneeschuhtour waren wir eher dünn gekleidet, dann Langlauf mag zwar easy aussehen, ist aber im Prinzip ähnlich wie eine spritzige Joggingeinheit. Klick – rastete die Bindung in den eleganten Ski ein, wie stachen beherzt die Stöcke in den Schnee und unser Körper erinnerte sich an die tags zuvor erlernten Bewegungen. Die Sonne strahlte mit all ihrer winterlichen Kraft und es dauerte nicht lange bevor uns ordentlich warm wurde. An den sanften Anstiegen der Loipe erinnerten wir uns an das rhythmische „Hopp, hopp, hopp" mit dem Roman uns im Skikurs berghoch motovierte. Bergab sausten wir in der präparierten Spur nur so durchs Tal. Die geraden Streckenabschnitte luden dazu ein, die verschiedenen Lauftechniken zu üben. Zug um Zug verliebten wir uns mehr in diese Sportart und waren fast etwas wehmütig als wir unsere Runde beendet hatten und wieder zurück am Auto waren. Wann wir wohl zum nächsten Mal die Möglichkeit haben werden, Langlaufen zu gehen? Das Mittagessen im Aschaustüberl tröstete unser Bergweh.

Ein paar Minuten hatten wir noch Zeit, um auf einer Bank zu sitzen und die Sonne zu genießen, bevor wir ganz leise aus der Ferne das Klingen kleiner Glocken hörten. Das Läuten kam immer näher bis nicht lange später zwei imposante Pferde auf den Hof trabten. Gelenkt wurde das Gespann von Hubert und Carina Seebacher, die im Talschluss des Grossarltals Pferdeschlittenfahrten  anbieten. Die Vorfreude machte sich breit, denn wir durften in der nächsten Stunde die winterliche Landschaft von der Kutsche aus genießen. Mit einer warmen Decke auf dem Schoß ging es los. Der Talschluss liegt bereits in der Randzone des Nationalparks Hohe Tauern, erzählte uns Hubert während der Fahrt. Bald verließen wir die Straße und Hubert stellte das Fahrwerk von Reifen auf Kufen um. Mit jedem Meter konnten wir tiefer in die stille Natur eintauchen. Stumm bestaunten wir die Berge, den Schnee, das teils fließende, teils gefrorene Wasser, welches auf seinem Weg ins Tal an den steilen Wänden hängen blieb. Mit den Worten „Selbstbedienung, aber nur für die ohne Nussallergie!", legte Hubert eine hölzerne Box vor uns auf den Sitz. Wir wechselten einen kurzen Blick, bevor wir neugierig den Deckel öffneten. Ha! Eine Flasche eiskalter selbstgebrannter Haselnuss-Schnaps lag vor uns und wir schenkten uns vorsichtig ein. Der Schnaps schmeckte original wie leckeres Haselnusseis – gefährlich! Daher beließen wir es bei dem einen Gläschen. Hubert erklärte hin und wieder, was es an dieser und jener Stelle zu sehen gab, es blieb aber auch viel Zeit, um einfach nur zu schauen und zu genießen. Eine perfekte Mischung. Ruck zuck waren wir wieder zurück beim Ausgangspunkt unserer Fahrt. Dort blieb noch Zeit um all unsere Fragen zu den Pferden zu stellen. Die Noriker Diane und Luna gehörten zur betriebseigenen Zucht erzählte Carina. Sie verbringen ihre Sommer frei hoch oben auf einer der vielen Almen des Tals. Im Winter verdienen sie ihr Heu mit Kutschfahrten. Wir bedankten und verabschiedeten uns von den dampfenden Pferden, die uns mit ihrer großen Kraft und Ruhe ein wunderschönes Erlebnis bescherten.

Zum Tagesabschluss schlenderten wir noch durch das Dorfzentrum von Großarl und besuchten nach einem kleinen Abendessen im Restaurant Dorfkind noch einmal für ein Stündchen die Sauna der Pension, bevor wir komplett platt ins Bett fielen.


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