Tag 3 - Regen ist der neue Powder
Der Tag begann etwas trüb, es regnete morgens und hatte schon die Nacht durchgeregnet. Im Hinblick auf die anstehende Skitour waren unsere Erwartungen überschaubar. Nach dem Frühstück fuhren wir keine 5min, dann waren wir auch schon bei der Alpinschule Laserer, bei der unser Guide Herbert schon auf uns wartete. Noch schnell LVS Geräte einpacken und die Ski ins Auto packen, dann ging es auch schon los. Wir parkten direkt am Parkplatz zur Goiserer Alm, die auch unser Ziel sein sollte, 800 Höhenmeter trennten uns noch davon.
Zu Beginn fiel noch leichter Regen und der Schnee war relativ nass und schwer, aber das sollte sich mit der Höhe ändern. Bei der Iglmoosalm legten wir eine kurze Verschnaufspause ein, doch an Aussicht genießen war (noch) nicht zu denken. Je mehr wir an Höhe gewinnen, desto beeindruckender wurden die Schneemengen. Riesige Schneemengen türmten sich neben der Aufstiegsspur und neben den gespurten Wegen. Langsam aber sicher wurde auch die Sicht ein wenig besser. Oben an der Goiserer Hütte angekommen, belohnten wir uns für den Aufstieg mit einer leckeren Suppe. Passenderweise war die Sicht auf die umliegenden Gipfel nach der Pause so gut wie noch nie.
Die Spannung auf die Abfahrt stieg, denn die Höhe des Tiefschnees war beträchtlich. Allein das Abfellen der Ski im Tiefschnee stellte eine mittelgroße Herausforderung dar. Herbert setzte die ersten Schwünge und wir folgten. Die Abfahrt verlief teils über gespurten Wege, doch wann immer Herbert konnte, suchte er Abfahrtsmöglichkeiten im Gelände. Je tiefer wir kamen, desto nasser wurde der Schnee und desto anstrengender wurde die Abfahrt. Trotzdem reichte der Schnee soweit herunter, dass wir bis zum Auto fahren konnten. Danke Herbert für diesen schönen Schneetag!
Anschließend war an eine Pause nicht zu denken, denn wir hatten mit der Tourismusbeauftragten Elisabeth Grill noch einen spannenden Programmpunkt ausgemacht. Zusammen mit ihr und Herbert ging es nach Gosau Hintertal, am Stausee vorbei, wo wir spannende Einblicke in das dortige Freilichtmuseum bekommen sollten. Wir wurden dort dann direkt von einem lodernden Feuer in der "Schwarzen Kuchn" (schwarze Küche) empfangen, also in dem Teil des alten Bauernhauses, wo über offenem Feuer gekocht wurde. Die komplette Gewölbedecke war schwarz von dem Rauch des Feuers, der über die Konstruktion der Decke Richtung Schornstein in der Ecke des Raumes geleitet wurde. Über dem Feuer bereitete eine Dame eine spannende lokale Spezialität für uns zu, so genannte Pofesen. Dazu wurde Weißbrot mit Zwetschgenmuß bestrichen, dann in einer Art Pfannkuchenteig gewendet und schließlich im Butterschmalz über dem Feuer rausgebacken und mit Puderzucker bestreut serviert, köstlich!
Nach der Verköstigung führte uns Gernot, ein Mitarbeiter des Freilichtmuseums, durch die spannenden Räume des Bauernhauses aus dem 16./17. Jahrhundert. Das war eine super spannende Sache, denn die Räume waren authentisch hergerichtet und Gernot wusste viele tolle Details und Geschichten zu erzählen. Er schaffte es so spielerisch, uns in vergangene Zeiten zu versetzen, als man über dem Feuer kochte, Wasser mühsam hertragen musste, das Vieh im Stall nebenan durch eine Luke aus der Stube beobachten konnte und die Milch von Hand zu Butter verarbeitete. Insgesamt ging die Führung durch die Vergangenheit gute 2 Stunden, doch die Zeit verging wie im Flug und wir werden viele interessante Geschichten noch lange im Gedächtnis behalten, danke an dieser Stelle an Gernot dafür!
Im Hotel angekommen, wartete noch eine warme Dusche und anschließend ein wie immer leckeres Abendessen. Morgen fahren wir weiter und freuen uns auf die kommenden Tage im Großarltal.